Potentielle Äquivalenttemperatur - ThetaE:
Die äquivalentpotentielle Temperatur (Theta-e) ist die Temperatur, die ein Luftpaket annimmt, wenn das enthaltene Wasser kondensiert, die dabei freiwerdende Energie dem Lufpaket zukommt und das Luftpaket dann auf das Druckniveau von 1000 hPa gebracht wird. Theta-e wird in Grad Celsius (°C) oder Grad Fahrenheit (°F)angegeben. Ein feuchtes Luftpaket würde eine höhere äquivalentpotentielle Temperatur erreichen als ein trockenes Luftpaket in der gleichen Höhe. Der Grund dafür ist der exotherme Prozess der Kondensation, wo Energie frei wird und damit der Umgebung zukommt. Ein höherer Wassergehalt bedeutet also, dass mehr Wasser für die Kondensation zur Verfügung steht: Das Resultat ist eine stärkere Erwärmung des Luftpakets. Folglich gibt die äquivalentpotentielle Temperatur Informationen über den Energieinhalt von Luftmassen: Je höher Theta-e, desto grösser der Energieinhalt.
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Praktische Anwendung:
In der Regel berechnet man den ThetaE auf die 850hpa-Druckfläche ~1500m. Auf diese Höhe berechnet ergibt sich aus den o. g. Gründen ein gutes Maß für den Energiegehalt einer aufsteigenden Luftmasse, vor allem im Sommer (Warmluftblasen, Thermik) in 1500m Höhe. Je größer hier der Wert, desto wahrscheinlicher ist die Gewitterneigung. Als Schwellwert kann man 50° C annehmen. Ab hier kann es vereinzelt zu Gewittern kommen. Ab 60 °C ist Gewitter durchaus wahrscheinlich, über 65 °C sehr wahrscheinlich. Dabei ist weniger der absolute Wert, als vielmehr die Tendenz zu beachten, um eine mögliche Gewitterneigung frühzeitig zu erkennen.

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